Gemeinsam gegen Sepsis: #Deutschland erkennt Sepsis und das Schweizer Sepsis Programm starten Zusammenarbeit
Die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis und das Schweizer Sepsis-Programm (Swiss Sepsis Program SSP) arbeiten künftig zusammen. Ziel der verstärkten internationalen Zusammenarbeit ist es, die Aufklärung über Sepsis in der Bevölkerung sowie im Gesundheitswesen in beiden Ländern voranzutreiben. Durch die Bündelung von Expertise und Ressourcen in den kommenden Jahren wollen beide Kampagnen ihre Bemühungen zur Reduktion der Sepsis-Sterblichkeit und zur Verbesserung der Versorgung in Deutschland und der Schweiz stärken.
Berlin, 11. September 2024
GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG
Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V., der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis
Schweizer Sepsis-Programm
zusammen mit den #DES-Partnern Sepsis-Stiftung, SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald, Deutsche Sepsis Hilfe e. V. und Deutsches Qualitätsbündnis Sepsis
Sepsis ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Es handelt sich um eine lebensbedrohende Überreaktion des Körpers auf eine Infektion. Trotz ihrer hohen Relevanz ist sie in der Öffentlichkeit und im Gesundheitswesen noch immer zu wenig bekannt. Die Kooperation zwischen #DeutschlandErkenntSepsis und dem Schweizer Sepsis-Programm (SSP) zielt darauf ab, dieses Informationsdefizit zu überwinden. Das SSP wird von namhaften Universitätsspitälern geführt und durch die Eidgenössische Qualitätskommission im Gesundheitswesen (EQK) finanziert.
Gemeinsam gegen Sepsis
„Die Partnerschaft mit dem Schweizer Programm ermöglicht uns, den Austausch von Wissen und Best Practices über Ländergrenzen hinweg zu intensivieren. Wir sind überzeugt, dass wir durch diese enge Zusammenarbeit einen signifikanten Beitrag zum Sepsis-Wissen leisten können. Gemeinsam können wir das Bewusstsein für diese lebensbedrohliche Erkrankung in der breiten Öffentlichkeit und beim medizinischen Fachpersonal weiter steigern,“ so Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e. V. und Initiatorin der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis.
Auch die schweizerische Seite begrüßt die Zusammenarbeit: „Mit #DeutschlandErkenntSepsis haben wir einen starken Partner gewonnen, der genauso engagiert für die Aufklärung und Prävention von Sepsis eintritt wie wir. Gemeinsam werden wir unsere Kräfte bündeln, um sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland das Verständnis für Sepsis zu verbessern und die Früherkennung weiter zu fördern,“ betont Prof. Dr. med. Luregn Schlapbach, Mitinitiator des Schweizer Sepsis-Programms.
Gemeinsam Sepsis erkennen
Sepsis entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrkräfte nicht mehr in der Lage sind, die Ausbreitung einer lokalen Infektion zu verhindern und die Erreger in den Blutkreislauf eindringen. Der Körper reagiert mit einer Aktivierung der Abwehrsysteme, insbesondere des Immun- und Gerinnungssystems. Dadurch werden jedoch nicht nur die Erreger, sondern auch die körpereigenen Organe wie z. B. Lunge, Herz und Niere geschädigt. Es kommt zum septischen Schock und zum Multiorganversagen.
Viele Fälle sind vermeidbar
Viele der Erkrankungs- und Todesfälle sind durch Prävention, Früherkennung und rechtzeitige Behandlung vermeidbar – aus diesem Grund klärt die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis seit 2021 über Sepsis auf. Zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September startet die gemeinsame Partnerschaft.
„Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen vom Schweizer Sepsis-Programm einen guten Start und freuen uns, das Programm mit unserer Expertise und unseren Materialien unterstützen zu können,“ freut sich Ruth Hecker über die künftige Zusammenarbeit. „Das Rad muss nicht neu erfunden werden, aber seine Runden durch die Schweiz, Deutschland und die Welt drehen, um Sepsis-Wissen in alle Wohnzimmer zu bringen,“ ergänzt die Sepsis-Expertin PD Dr. Christine Thurnheer vom Inselspital Bern. Eine Besonderheit des Schweizer Programms ist die Übersetzung in die dortigen nichtdeutschen Landessprachen. Auch die Zusammenarbeit mit weiteren Ländern ist im Aufbau.
Über die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis
Die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis wurde vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. initiiert. Zusammen mit den Partnern Sepsis-Stiftung, SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald, Deutsche Sepsis Hilfe e. V. und Deutsches Qualitätsbündnis Sepsis klärt die Kampagne die Bevölkerung und das medizinische Fachpersonal über die Prävention, Erkennung, Behandlung und Nachsorge von Sepsis auf. Die Kampagne erhält eine Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und wird von zahlreichen Freund:innen sowie Förderpartner:innen unterstützt. (www.deutschland-erkennt-sepsis.de)
Über das Swiss Sepsis Program (SSP)
Das von der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK) finanzierte nationale Implementierungsprogramm «Sepsis» will die Sensibilisierung, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge von Sepsis verbessern. Es handelt sich um die Umsetzung des Schweizerischen Nationalen Aktionsplans Sepsis. Ziel ist es, die durch Sepsis verursachte Krankheitslast in der Schweiz zu reduzieren und die Unterstützung der betroffenen Patientinnen und Patienten und ihrer Familien zu verbessern. Das Programm wird gemeinsam vom Universitäts-Kinderspital Zürich, der Insel Gruppe AG und dem Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) geleitet. Es läuft vorerst von September 2023 bis Dezember 2028 (www.sepsis.ch).